girl anachronism ..

".. und damit verabschieden wir uns von unserem bruder -"

"- ACHTUNG! ACHTUNG! HEUTE GROSSES FEUERWEHRFEST MIT REALITÄTSNAHER SIMULATION EINES SCHWEREN VERKEHRSUNFALLS!"

seit bald 24 jahren wohn ich hier zwischen feuerwehr und friedhof, aber erst heute vormittag kamen sich die beiden zum ersten mal in die quere.

während ein gesandter des heiligen herren einen kürzlich dahingeschiedenen auf den letzten weg schicken wollte und die gesamte stadt trauergemeinde daran über mikrofon recht eindrucksvoll teilhaben ließ, tuckerten zwei der städtischen florianijünger mit dem offensichtlich ältesten und lautesten tatütata durch die straßen und ließen die anrainer wissen, dass sie heute nachmittag ganz toll zum schein tote retten werden.

ja, vielleicht mag das der eine oder andere geschmacklos finden ..
aber ich muss zugeben, ich hab mich ganz tief unter meine decke verkrochen und schmutzig gekichert .. \( ^-^)/

angefangen mit einem zusammenzucken nach den ersten zwei minuten, geendet mit wütendem gemaule darüber, wie man nur seine zeit so verschwenden kann und dass das überhaupt der mieseste film seit friedhof der kuscheltiere gremlins cloverfield gewesen ist.

zum glück ist es nicht .mir. so ergangen und .ich. hab mich im großen und ganzen gut amüsiert.

zumindest konnte ich heute nacht halbwegs schlafen.
bei war of the worlds, das mir damals ja ähnlich apokalyptische viecher ins unterbewusstsein gedrängt und dort wie mit tausend widerhaken fest verankert hatte, war mir das über eine woche lang nicht vergönnt.
da lauerten, vor allem des nächtens, hinter jeder ecke partielle anteile von weltuntergang und bösartige, außerirdische randgestalten, die nur darauf zu warten schienen, dass ich die schwelle ins traumland überschreite, um dann über mich herzufallen, mich möglichst mit viel sauerei zu tranchieren und aus meinen überresten confetti für die große monsterparty zu machen.

hat damals einiges an überzeugungsarbeit benötigt, meine weltanschauungseinstellung wieder in einen für mich angemessenen zustand zu normalisieren ..

aber wie gesagt - gestern hab ich nichts bereut - sie war es.


ich hatte diese woche zwei geburtstage zu feiern.
wobei - eigentlich waren es 1,25.
und die menge an kuchen, die ich beim ersten zu wenig bekam, hat man mir beim zweiten zuviel vorgesetzt.
und das geschenk, das ich beim zweiten nicht hatte, liegt für den ersten noch immer bei mir zuhause rum. ôÔ

alles sehr dubios ..

weniger dubios der rest an aktivitäten die letzten tage, der sich aus allem zusammensetzte, was ich sonst nicht ohne weiteres und ohne genügend vorarbeit zu unternehmen bereit fähig bin.
sonne - sushi - cineasten


und dazwischen viel zu viele sorgen wegen viel zu vielen blöden weibern.
die eine, die sich nicht melden will und die andere, die es tut und dann bereut.

aber alles gute dominiert und in gedankenlosigkeit bin ich zum glück ungeschlagene meisterprinzessin. \( ^-^)/


.. in diesem moment fliegen mir unsere gartenmöbel um die ohren .. ich sollte hier wohl alles etwas festbinden ..

( ^-^)/"

ich habe keine angst vor dem tod.

hatte ich nie.
also zumindest nicht vor meinem eigenen.

die vorstellung, dass der sensenschwingende mistkerl mir jemanden nehmen könnte, der mir nahe steht, ist für mich tatsächlich mit abstand die schlimmste.

aber die, dass ich zb morgen mit zwei verschiedenen socken durch den tag dackeln müsste, ist für mich schlimmer, als möglicherweise morgen selbst ins gras zu beißen.

während eines gesprächs mit einer freundin heute kam mir die erschreckende erkenntnis, dass ich schon immer suizidale tendenzen aufzuweisen schien.
ich kann mich an situationen erinnern, in denen ich meiner mutter an den kopf geworfen hatte, dass ihr ja "ganz egal" wäre, würde ich spontan sterben und dass ich deshalb jetzt in mein kinderzimmer flüchten würde, um nachzudenken, wie ich mich am besten selbst ums leben bringen könnte.

kindlicher freitod zwischen legosteinen und märchentapete ..

ich kann damals nicht älter als 10 gewesen sein.

aus dem präpubertären suizidvorhaben ergaben sich daraufhin zwei begebenheiten, an die ich mich noch genauso gut erinnern kann:

zum einen ging ich mit etwa 11~12 eine zeitlang in die badewanne mit dem festen vorsatz, mich zu ertränken. legte mich hin, verabschiedete mich in gedanken vom rest der welt, tauchte unter ..
.. und war ungücklich .. jedesmal aufs neue, wenn ich wieder hochkam und mich aus dem wasser erheben konnte.

zum anderen kann ich mich an eine winternacht erinnern, die ich stundenlang damit zubrachte, zu versuchen, bei offenem fenster zu schlafen. in der hoffnung, dass ich dadurch den ultimativen erfrierungstod sterben könnte.

heute über damals nachzudenken bereitet mir gewaltige kopfschmerzen.
aber wie gesagt - ich habe keine angst vor dem tod.
hatte ich wohl nie ..

AH!
gefunden!

"No More I Love You's - Annie Lennox"

und ich hab auch nur 1,5 jahre dafür gebraucht.


\( ^-^)/

wann hab ich eigentlich angefangen, alt zu werden?
seit wann bin ich so frei und unabhängig und warum hab ich den übergang nicht bemerkt?
und vor allem - seit wann hab ich ein problem damit?

je näher mein geburtstag rückt, desto mehr panik macht sich in mir breit und wütet und verprügelt da drinnen alles, was infantil, unangepasst und nicht konform mit dem ist, was man von jemandem erwartet, der 24 wird.

"ich dachte immer, zwischen uns lägen viel mehr jahre, weil du so fest mitten im leben stehst!"

worte, die ich niemals auf mich bezogen hätte, wären sie heute abend nicht direkt an mich gerichtet gewesen.

früher war ich immer fasziniert vom älterwerden und davon, dass sich menschen, meiner damaligen, kindlichen meinung nach, ab einer gewissen anzahl an gezählten lenzen nicht mehr zu verändern schienen -

meine großmutter war irgendwann für immer 58 und meine mutter feiert für mich noch immer jedes jahr ihren 36. geburtstag, obwohl dieser in wirklichkeit mittlerweile sechs jahre her ist. meine schwester ist in meiner altersbeschränkenden welt noch immer 15 und dass genau die mittlerweile wählen darf und in kürze berechtigt sein wird, ein auto zu lenken, lässt sich mir selbst mit aller gewalt nicht in den schädel hämmern.

als ich heute nachmittag von der arbeit kam, wurde ich von einem wahren erinnerungsschauer heimgesucht.
ich hab im gang die couch gesehen, auf der ich meine erste wirklich große liebe zum ersten mal geküsst hatte und wurde spontan acht jahre in die vergangenheit zurückgeworfen.
mit jedem weiteren schritt, den ich durch dieses haus daraufhin ging, fielen mir weitere bruchstücke dieser einen nacht ein und als ich die tür hinter mir schloss, hatte ich das gefühl, als wäre genau diese nacht nicht länger als eine woche her.
tatsächlich sind seither acht jahre vergangen ..

acht jahre, in denen soviel passiert ist und trotzdem - müsste ich die zeit und deren geschehnisse schriftlich festhalten, käme ich wohl kaum über 100 worte hinaus.

wenn ich an meine zukunft denke, überfallen mich hinterhältig sofort quälende bauchschmerzen.

und das viertel vor 24 ..
.. irgendjemand, der sich mit mir in sechs jahren über meinen 30. kämpfen will?

kate nash schreibt im moment den soundtrack zu meinem leben:


"we´ll do anything that makes you smile
´cause your smile is beautiful and it makes me happy
´cause your smile is beautiful and it makes me happy"



jedesmal bei dieser stelle werde ich an dieses eine erste treffen erinnert, von dem ich nachhause gekommen bin, zum einen mit dem gefühl, überhaupt gar nicht zu wissen, ob das ganze wiederholungspotenzial haben kann und zum anderen mit der gewissheit, das herzerwärmendste lächeln meines lebens geschenkt bekommen zu haben.

[das ganze ist jetzt mehr als ein halbes jahr her .. und hatte extrem hohes wiederholungspotenzial .. und jede weitere wiederholung hat genau das auch .. und dieses lächeln macht mich auch heute noch glücklich .. (: ]

es gibt zeiten, da erlebe ich tagelang unmengen an blogbarem zeug und dann gibt es die, in denen meine action nicht einmal für eine daily soap mit lauter unmotivierten z-promis reichen würde.

die letzten tage gehören, wollte man sie in eine kategorie zwängen, definitiv in erstere.
was aber im grunde keinen unterschied macht, weil zur zeit soviel passiert, dass ich mich, setze ich mich wirklich hin und versuche, angestrengt zu bloggen, an den überwiegenden teil davon überhaupt nicht mehr erinnern kann.

ich arbeite zuviel, trinke im moment [zum glück .. ] zu wenig und verbringe so gut wie jede freie minute mit frau und hund und denen, über die ich mich immer noch freue, wenn ich sie sehen kann [und sei es nur für eine stunde .. ].
szenerie optional.

mittwoch nacht haben wir uns um 23:10 uhr bei einem chinesen eingefunden, der um 23:00 uhr eigentlich schließen wollte.
als entschädigung dafür, dass wir uns daraufhin bis mitternacht dort aufgehalten haben und das gesamte ambiente mit unseren homoerotischen schwingungen emotionsgeschwängert haben gab es zwar nicht, wie gewünscht, den hund chop suey, aber immerhin fünf euro trinkgeld.

fünf euro! ( ò_ó)

auf den schock hatte ich versucht, die eine jenige welche mit der mir liebsten sozialisierend zu verbinden.
hat jetzt nicht sooo gut funktioniert, hatte ich aber auch nicht erwartet.
das ganze sollte nicht dasselbe ende wie die nilpferdgeschichte nehmen, insofern ist das alles ein gutes ..

den gestrigen tag verbrachte ich primär damit, mich mit dem frisch gewaschenen hund im dreck zu wälzen, ignorierend vergessend, dass der tierarzt wartet, um frauchen dann bei eben diesem bloß zu stellen und in der ordination in erklärungsnot zu geraten, warum das tier und ich aussehen, als hätten wir seit jahren in einer scheune geschlafen. xD

in die freie zeit, die sich zwischen den ganzen aufregenden geschichten finden lässt, versuche ich so gut und enggesteckt wie möglich die, die mir lieb und teuer sind, zu verpflichtenplanen.
highspeed seemitsonnenuntergangserlebnisse oder pseudomäßiges sich mit jemandem auf eine stufe stellen ..
nur um der situation willen .. der situation, aus der man dann überhaupt gar nicht mehr austreten möchte ..

viel wirres zeug in meinem wirren schädel ..
was bin ich froh, dass ich dazwischen zur arbeit darf.
die übrigens gefühlsmäßig auch viel mehr einem mutierten kaffeehaustreffen mit guten freunden gleicht, als etwas, das ich 38 stunden die woche mache, um mein geld zu verdienen.

und so lebt es sich im moment dahin ..
warte still und heimlich noch immer auf den hinterhältigen surprise!surprise!hammer, der mir meine mühevoll in detailverliebter feinarbeit zusammengebastelte happinessatmosphäre zerschmettert und steh bis dahin morgens noch immer gern auf und stiefel zufrieden nachhause.

die arme ausgebreitet .. mit dem festen vorsatz, an diesem einen tag die gesamte welt zu umarmen ..