family portrait
vor mir - meine großmutter.
ihre brüste hat sie lässig auf der tischkante vor sich "abgestellt", in der einen hand eine zigarette, mit der anderen kratzt sie sich ständig am handgelenk. blutet.
links von mir - meine tante.
angeregt im gespräch, stellt fragen, die die anderen im ansatz beantworten und dann aber trotzdem mit mutantenmäßigen riesenschritten umgehen, um wieder auf etwas ganz anderes bezug zu nehmen.
rechts von mir - meine mutter.
in der rechten hand ihre kaffeetasse, im linken arm mich. liebe.
daneben - mein vater.
noch schlaftrunken, widerspricht ständig meiner großmutter, sagt ihr zweimal, dass das und das "gaaaanz anders" sei .. nur, um den bruchteil eines augenblicks danach doch mit "obwohl .. jetzt, wo du´s sagst" anzukommen. trinkt aus, nimmt die üblichen lebensmittel, die er "vergessen" hat, zu kaufen, mit und geht. typisch und genau deshalb so liebenswert.
und ich sitz in der mitte. über eine stunde lang.
sag kein wort.
sitz da, trink meinen kaffee und hör mir geschichten von leuten an, die ich nicht kenne. weiß jetzt zwar, dass irgendwer tot, irgendwer im gefängnis und irgendwer mittlerweile reicher erbe ist, hab mir allerdings weder die namen gemerkt, noch, warum meine leute diese menschen kennen.
ich hab meine entscheidung, auszuziehen, bislang keine sekunde bereut .. aber ich komme noch immer so verflucht gerne nachhause zurück.
ich muss überhaupt nichts sagen. ich muss nur dort sitzen.
neben meiner mutter, die zwischen den ganzen lästereien und dem warmhalten der gerüchteküche immer wieder meine hand nimmt, um darauf herumzutätscheln.
ich liebe sie.
alle.
ihre brüste hat sie lässig auf der tischkante vor sich "abgestellt", in der einen hand eine zigarette, mit der anderen kratzt sie sich ständig am handgelenk. blutet.
links von mir - meine tante.
angeregt im gespräch, stellt fragen, die die anderen im ansatz beantworten und dann aber trotzdem mit mutantenmäßigen riesenschritten umgehen, um wieder auf etwas ganz anderes bezug zu nehmen.
rechts von mir - meine mutter.
in der rechten hand ihre kaffeetasse, im linken arm mich. liebe.
daneben - mein vater.
noch schlaftrunken, widerspricht ständig meiner großmutter, sagt ihr zweimal, dass das und das "gaaaanz anders" sei .. nur, um den bruchteil eines augenblicks danach doch mit "obwohl .. jetzt, wo du´s sagst" anzukommen. trinkt aus, nimmt die üblichen lebensmittel, die er "vergessen" hat, zu kaufen, mit und geht. typisch und genau deshalb so liebenswert.
und ich sitz in der mitte. über eine stunde lang.
sag kein wort.
sitz da, trink meinen kaffee und hör mir geschichten von leuten an, die ich nicht kenne. weiß jetzt zwar, dass irgendwer tot, irgendwer im gefängnis und irgendwer mittlerweile reicher erbe ist, hab mir allerdings weder die namen gemerkt, noch, warum meine leute diese menschen kennen.
ich hab meine entscheidung, auszuziehen, bislang keine sekunde bereut .. aber ich komme noch immer so verflucht gerne nachhause zurück.
ich muss überhaupt nichts sagen. ich muss nur dort sitzen.
neben meiner mutter, die zwischen den ganzen lästereien und dem warmhalten der gerüchteküche immer wieder meine hand nimmt, um darauf herumzutätscheln.
ich liebe sie.
alle.
tante.trude - 23. Feb, 16:05